Entdeckung 150 MHz Frequenz

Epilog

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Epilog

Dieter Broers’ patentierte „Bestrahlungseinrichtung zur Behandlung von lebendem Gewebe mit elektromagnetischen Wellen“ wurde bis Mitte der 1990er Jahre von verschiedenen Firmen unter den Bezeichnungen MEDAX, ESM 150, Megamed und zuletzt Mega-Wave produziert und vertrieben. Allerdings nur mit geringem Erfolg. Erstens hatten die Geräte keine Zulassung für die Verwendung der Hochfrequenz von 150 Megahertz, zweitens existierten keine belastbaren Studien für eine Zulassung als Medizinprodukt. Wie beschrieben, konnte selbst das groß angelegte, 1990 unter der Leitung von Broers begonnene Forschungsprojekt mit insgesamt elf universitären Einrichtungen diesen Sachverhalt nicht ändern – bekanntlich kam das Projekt trotz hoffnungsvoller Ergebnisse schon nach relativ kurzer Zeit durch Entzug der Forschungsmittel zum Erliegen.

Erst 1998 begann sich das Blatt durch die Zusammenarbeit von Dieter Broers mit Peter Feucht und Bärbel Mücke der Firma FM Elektronik Peter Feucht e.K. zu wenden. Das 1972 gegründete Unternehmen hat sich auf die Planung und Herstellung elektronischer Geräte für den technischen und medizinischen Anwendungsbereich spezialisiert und besitzt große Erfahrungen bei der gesetzeskonformen Zulassung von Medizinprodukten. Die Drei beschlossen, sich dieses Know-how zunutze zu machen und auf der Grundlage des Broers’schen Patents mit der Entwicklung des Magnetfeldgerätes 150 MHz (kurz: MF 150) einen Neuanfang zu wagen.

Das MF 150 stellte eine komplette technische Neuentwicklung mit stark erweiterten Funktionalitäten dar, die außer der Verwendung der Trägerfrequenz von 150 MHz nur wenig Gemeinsamkeiten mit seinen Vorläufern hatte. Neu waren zum Beispiel die universelle Einstellbarkeit aller relevanten Parameter sowie der um den Faktor 10 erweiterte Intensitätsbereich des applizierten Magnetfeldes. Funktionen, die innovative Anwendungsbereiche für die Befeldung erschlossen (und später maßgeblich zum Erfolg des MF 150 beitragen sollten). Bewusst verzichtete man deshalb auf die Bezeichnung Mega-Wave, um einer Verwechselung mit den überholten Vorgängern vorzubeugen. Neu war auch die von der FM Elektronik kreierte Wortmarke, die zu Ehren des Entdeckers der biologischen Wirksamkeit gepulster athermischer 150-MHz-Magnetfelder in der Gerätebezeichnung MF 150, (Gerät zur) Befeldung nach D. Broers verankert wurde.

Nach jahrelangen Verhandlungen mit der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation erhielt die FM Elektronik 2004/05 die Zulassung für die Anwendung der Trägerfrequenz 150 MHz und das Zertifikat für die technische Unbedenklichkeit des MF 150. Für die noch ausstehende und mit erheblichen Kosten verbundene klinische Studie zum Nachweis des „medizinischen Nutzens“ fand man in Kooperation mit bereits erwähntem Wolfgang Pries eine salomonische Lösung. Pries übernahm die Durchführung der Studie und gründete in Bad Wörishofen das Vertriebsunternehmen Mega Wave GmbH, an dem Broers, Mücke, Feucht und ein Anwalt mit zusammen 34 Prozent beteiligt waren.

Von der FM Elektronik erhielt die Mega Wave GmbH die Rechte an einer firmeneigenen Patentanmeldung und der auf das Unternehmen eingetragenen Wortmarke MegaWave®. Im Gegenzug verpflichtete sich die Mega Wave GmbH, die zum Verkauf bestimmten Befeldungsgeräte bei der FM Elektronik produzieren zu lassen. Zu diesem Zweck wurde das MF 150 in MW 150 (für: MegaWave 150) umbenannt und bekam eine türkisgrüne Farbgebung, Seitenteile zur Ablage der Befeldungskapseln und die Aufschrift Therapieverfahren nach Prof. Dr. med. habil. Wolfgang Pries.

Für den Fall, dass die Mega Wave GmbH der FM Elektronik die vertraglich fixierte Stückzahl an Befeldungsgeräten nicht (mehr) abnehmen würde, vereinbarte man eine Ausstiegsregelung. Diese sah für das Berliner Unternehmen den möglichen Gerätevertrieb unter eigenem Namen vor. Von der Regelung machte die FM Elektronik mit Wirkung zum 8. August 2011 Gebrauch, indem die Berliner Anteilseigner Pries ihre Geschäftsanteile zurückgaben.

Vertragsgemäß belieferte die FM Elektronik weiterhin die Mega Wave GmbH mit MW-150-Geräten. Nachdem man 2012 in Bad Wörishofen jedoch unvermittelt die Auslieferung einer Geräteserie stornierte, kam die FM Elektronik 2013 mit dem weiterentwickelten Modell MF 150A auf den Markt und begann gemeinsam mit der Hamburger Firma Muntendorf KG einen eigenen Gerätevertrieb im deutschsprachigen Raum aufzubauen. Zeitgleich entwickelte die Muntendorf KG auf Basis eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes ein Schulungsprogramm für Anwender. Dieses ist für die erfolgreiche Anwendung von Befeldungsgeräten mit gepulsten 150-MHz-Magnetfeldern wesentlich. Der Geräteerwerb ist daher an eine Schulungsteilnahme gekoppelt.

Im Rahmen der Risikoanalysen für die Gerätezertifizierung stellte die FM Elektronik wiederholt fest, dass ein Ausfall der Hochfrequenzerzeugung im Gerät für Anwender nicht ohne Weiteres erkennbar ist. Ein solcher Ausfall wurde bislang allerdings noch nicht dokumentiert. Doch um den allen Benutzern maximale Sicherheit bieten zu können, führt die seit 2014 erhältliche Geräteausführung MF 150A-H einen automatischen Hochfrequenztest in den Kapselablagefächern durch. Wie alle Modelle der FM Elektronik besitzt auch die Version MF 150A-H die komplette und eigenständige Neuzulassung nach den aktuell gültigen Regelungen des Europäischen Medizinproduktegesetzes.

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