Entdeckung 150 MHz Frequenz

6. Kapitel – Braunschweig, 1991

Inhalt

Von historischer Bedeutung für die Naturwissenschaft – das erste Braunschweiger Symposium

Um dem Magnetfeldgerät und der Entdeckung des 150-MHz-Effekts doch noch die verdiente Akzeptanz zuzuführen, veranstalten die elf Institutsdirektoren des interdisziplinären Forschungsprojekts am 9./10. Juli 1991 eine Konferenz am Zoologischen Institut der Technischen Universität Braunschweig. Einer der drei Hauptorganisatoren ist Broers. Auf dem ein Jahr lang geplanten Symposium für „Hochfrequente elektromagnetische Wechselfelder und ihre Wirkungen auf biologische Systeme“ werden sämtliche Forschungsergebnisse der letzten Jahre vorgetragen und zu einem Kompendium verdichtet.

Die Resonanz der internationalen Kollegenschar ist überwältigend. Zu dem Treffen erscheinen insgesamt 130 Teilnehmer, darunter auch Vertreter des Bundesministeriums für Forschung und Technik, des Bundesamts für Strahlenschutz, der Strahlenschutzkommission, des Bundesministeriums für Umwelt und Reaktorsicherheit, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Gesellschaft für Strahlenforschung, der Deutschen Forschungsgesellschaft, der Weltgesundheitsorganisation, der Bundesvereinigung der Kassen sowie von Pharmaverbänden. Professor Klaus Bayreuther von der Universität Hohenheim, der in Fachkreisen als Nestor auf dem Gebiet der Genetik und Bio-Chemie gilt, erkennt in der Braunschweiger Veranstaltung ein Symposium von historischer Bedeutung für die Geschichte der Naturwissenschaft. Weniger positiv ist hingegen die Reaktion der geladenen Presse, die durch Abwesenheit glänzt. Einzig das Magazin „Biophysikalische Therapie“ berichtet 1992.

Mega-Wave 150/1 und Megamed 150/2: Die ersten Magnetfeld-Therapiegeräte mit Serienreife

Einer der Konferenzgäste ist Professor Wolfgang Pries vom Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Die präsentierten Ergebnisse wecken sein Interesse. Er bittet darum, einen HF-Generator drei Monate testen zu dürfen. Seine Tests fallen so positiv aus, dass er den Dienst als Stabsarzt quittiert. Gemäß der Devise: „Genug der Grundlagenforschung, die 150-MHz-Frequenz harrt der praktischen Anwendung“, erwirbt Pries bei der Firma MEDI-LINE GmbH zehn HF-Generatoren, welche diese seit 1989 mit der Bezeichnung Mega-Wave 150/1 in Serienreife auf den Markt bringt; das Gerät wird später vom Nachfolger
Megamed 150/2 des Medizintechnikunternehmens Reimers & Janssen GmbH abgelöst.

Einer der beiden geschäftsführenden Inhaber der MEDI-LINE GmbH ist Broers. Dies ist der Auftakt einer wechselvollen, mittlerweile abgeschlossenen Zusammenarbeit zwischen Broers und Pries. Heute besitzt Pries eine Praxis in Bad Wörishofen, wo er laut Eigenaussage über die Jahre rund 10.000 Behandlungsfälle dokumentiert hat. Damit ist es ihm als bisher Einzigem gelungen, das Magnetfeld-Therapiegerät im großen Stil und ohne Störfeuer seitens Ärztekammern, Politikern oder Lobbyisten zum Einsatz zu bringen. Politiker? In der Tat, die Geschichte wird immer abenteuerlicher.

Von höchster Ebene ausgebremst. Das Bundesforschungsministerium stoppt die 150-MHz-Forschung

Dadurch, dass Broers sein Patent in die MEDI-LINE GmbH einbringen konnte und zum Geschäftsführer avancierte, war die 150-MHz-Projektgruppe überhaupt erst in der Lage, trotz fehlender Zuschüsse weiter zu forschen und das Symposium zu organisieren. Dank des Unternehmens stehen mehrere HF-Generatoren zur Verfügung. Dennoch werden die finanziellen Mittel immer knapper. Beflügelt von den zustimmenden Reaktionen der Konferenzgäste plant man, Sonderforschungsgelder zu beantragen. Ein DFG-Rundgespräch im Max-Planck-Institut Stuttgart am 11./12. September 1991 dient der diesbezüglichen Sondierung.

Zu diesem Zeitpunkt sind sich die Wissenschaftler, die bei der Antragsstellung als Gutachter fungieren sollen, noch nicht über eine Besonderheit informiert, die das ganze Vorhaben vereiteln wird. Nach einer Verlautbarung wurden bereits am 12. Juli, also zwei Tage nach Abschluss des Symposiums, die beiden „ranghöchsten“ Teilnehmer der Forschungsprojekts streng vertraulich aus Berlin mit einer Luftwaffenmaschine zu Bundesforschungsminister Riesenhuber nach Bonn eingeflogen, der sie hinter verschlossenen Türen ins Gebet nimmt. Der Gesprächsinhalt? Unbekannt! Die zur Verschwiegenheit verpflichteten Beamten dürfen ihr Geheimnis mit niemandem teilen.

Bekannt ist allerdings, dass im Anschluss ein letzter bestehender Forschungsauftrag von Regierungsseite abgebrochen wird und neu beantragte Gelder ungenehmigt bleiben. Obwohl, und das soll an dieser Stelle letztmals betont werden, vielfältige Belege für eine im medizinischen Sinne positive kausale Wechselwirkung zwischen Magnetfeldern und biologischen Systemen mit hoher Signifikanz erbracht wurden!

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1. Kapitel – Eichstätt, 1980-83

„Parasitärer Schmutz“: Ein vermeintliches Abfallprodukt weckt Broers’ Interesse Bereits einer der ersten Aufträge des Labors bringt die Geschichte ins Rollen, als Dr. rer. nat. Wolfgang Ludwig den knapp 30-jährigen Broers

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3. Kapitel – Berlin, 1984-87

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4. Kapitel – Berlin, 1987-89

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5. Kapitel – Deutschland, 1990-91

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7. Kapitel – Rund um die Welt, 1992

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Epilog

Epilog Dieter Broers’ patentierte „Bestrahlungseinrichtung zur Behandlung von lebendem Gewebe mit elektromagnetischen Wellen“ wurde bis Mitte der 1990er Jahre von verschiedenen Firmen unter den Bezeichnungen MEDAX, ESM 150, Megamed und

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